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Alexander Ernst Kluge

Filmemacher und Schriftsteller

Alexander Ernst Kluge

Filmemacher und Schriftsteller

Geboren am 14. Februar 1932 in Halberstadt
Alexander Ernst Kluge

Alexander Kluge, geboren 14. Februar 1932 in Halberstadt. Nach dem Abitur im Jahre 1949 Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik an den Universitäten Marburg, Freiburg und Frankfurt/Main. Promotion zum Doktor der Rechte 1956. Zweites juristisches Staatsexamen 1958. Honorarprofessor an der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt/Main 1973.

Unabhängig von diesem beruflichen Werdegang arbeitete Alexander Kluge in Anknüpfung an die Frankfurter Kritische Theorie (Horkheimer, Adorno, Benjamin) und in Zusammenarbeit mit dem Philosophen und Soziologen Oskar Negt zur Theorie der Öffentlichkeit — Öffentlichkeit und Erfahrung, 1972 — und zur Theorie der menschlichen Arbeitsvermögen — Geschichte und Eigensinn, 1981. Als literarischer Autor, stets in engem Kontext mit diesen theoretischen Werken, publizierte er die Lebensläufe 1962 und Schlachtbeschreibung 1964 und später zahlreiche weitere Bücher, darunter die zweibändige Chronik der Gefühle, 2000, Die Lücke, die der Teufel lasst, 2005, Wer ein Wort des Trostes spricht, ist ein Verräter, 2013, bis hin zu den jüngsten Publikationen, Russland-Kontainer, 2020, Das Buch der Kommentare — Unruhiger Garten der Seele, 2022, Kriegsfibel 2023, Der Konjunktiv der Bilder, 2024 und (gemeinsam mit Anselm Kiefer) Klugheit ist die Kunst, unter verschiedenen Umständen getreu zu bleiben, 2024.

In engem Zusammenhang mit den literarischen Arbeiten stehen die Filme von Alexander Kluge, die zur Gattung des sogenannten Autorenfilms zählen. 1962 gehörte Kluge zu den Mitbegründern dieser Filmrichtung in der Bundesrepublik, die der französischen Nouvelle Vague folgte. Für seien Erstlingsfilm Abschied von Gestern gewann Kluge 1965 den Silbernen Löwen der Mostra internazionale d'arte cinematografica in Venedig und 1968 für seinen Film Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos den dortigen Goldenen Löwen. Von 1988 bis 2017 hatte er die Verantwortung für die Kulturmagazine des unabhängigen Fernsehanbieters dctp TV, der als digitaler Sender bis heute fortgeführt wird. In jüngster Zeit entwickelte Kluge unter anderem Filme für Programme wie die Pluriversum-Ausstellung im Museum Folkwang Essen, 2017 und neuerdings unter anderem für die Bayerische Staatsoper, 2021, für das e-flux Kino in New York, 2024, für das Berggruen Institute im Palazzo Diedo in Venedig, 2024. Die jüngsten Arbeiten umfassen Filmsammlungen von bis. zu zehn Stunden, Programme von sogenannten Minutenfilmen und 90-Minutenfilmen für internationale Filmfestivals. Die theoretischen, die literarischen und die filmischen Werke bilden einen einheitlichen Kontext. Charakteristisch für die Arbeitsweise sind Kooperationen mit anderen Autoren, Künstlern und auch Wissenschaftlern.

Aufnahme in den Orden 2024