Hermann Hesse
Schriftsteller
Hermann Hesse
Schriftsteller
Sein Lebensweg begann unter Schwierigkeiten: die Schule, in die seine streng evangelischen Eltern ihn schickten, war dem Jungen unerträglich. Er entfloh, wurde wieder zurückgeholt und zuletzt in eine anders gebundene Freiheit gezwungen: Glockengießerei, danach Buchhandlungen. Seit 1904 freier Schriftsteller, machte er 1911 eine Reise nach Indien und wurde 1923 Schweizer Bürger.
Seine frühen und harten Jugenderfahrungen mit dem Zwiespalt zwischen Geist und Sinnlichkeit, Verstand und Gefühl, Freiheit und Bindung spielen eine Rolle in so manchem seiner Romane, wie z.B. "Narziß und Goldmund". Ungeheuer war die Wirkung seines ersten großen, 1904 erschienenen Prosawerks "Peter Camenzind" auf die damalige Jugend. Vergleichbar ist die Wirkung des Romans "Steppenwolf", obgleich dieser, erschienen 1927, seinen Triumphzug von Berkeley über New York, Paris und Berlin bis in die Hochschulen von Tokio erst in den späten sechziger Jahren vollführte. Seine politische Haltung - er gab darüber ein Bändchen von Essays und Briefen heraus - war ernst und weise: Der Schriftsteller könne auf einzelne wirken, vielleicht auch viele einzelne, aber nicht auf die Massen, dafür seien nun einmal die Politiker da.
Große Resonanz fand nach dem zweiten Weltkrieg das östliche und westliche Weisheit vereinende, 1943 erschienene Alterswerk "Das Glasperlenspiel", Hesses wunderbares Utopia, überreich an geistigen Bezüglichkeiten und symbolkräftigen Hinweisen. Im Jahre 1946 erhielt Hesse den Nobelpreis für Literatur sowie den Goethepreis der Stadt Frankfurt.