Mitglieder / Hermann Parzinger

Hermann Parzinger

Prähistoriker

Hermann Parzinger

Prähistoriker

Geboren am 12. März 1959 in München
Unterschrift
Hermann Parzinger

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger wurde 1959 in München geboren. Von 1979 bis 1984 studierte er Vor- und Frühgeschichte (Prähistorische Archäologie), Provinzialrömische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte an den Universitäten München, Saarbrücken und Ljubljana. 1985 wurde er in München promoviert, wo er anschließend von 1986 bis 1990 als Hochschulassistent tätig war. Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens erfolgte 1990 seine Berufung zum Zweiten Direktor der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Frankfurt am Main; von dort aus führte er archäologische Ausgrabungen in Spanien und der Türkei durch. Von 1995 bis 2003 war er Gründungsdirektor der Eurasien-Abteilung des DAI in Berlin und leitete diverse feldarchäologische Forschungsprojekte in Sibirien, Kazachstan, Uzbekistan, Tadzhikistan und Iran. 1996 wurde er zum Honorarprofessor für Prähistorische Archäologie an der FU Berlin berufen, wo er seither lehrt. Von 2003 bis 2008 war er Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit März 2008 ist er als Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz tätig.

Hermann Parzinger erhielt 1998 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2009 wurde ihm vom russischen Staatspräsidenten D. Medwedew der „Orden der Freundschaft“ verliehen, die höchste russische Auszeichnung für ausländische Staatsbürger. 2015 empfing er den Verdienstorden der Republik Italien und 2018 von der spanischen Regierung das Zivile Großkreuz Alfons X. des Weisen für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet der Forschung, Literatur und Kunst. 2011 erhielt er auf Vorschlag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften den Reuchlin-Preis der Stadt Pforzheim und 2013 den Kalkhof-Rose Akademie-Preis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. 2019 wurde ihm von der Universität Heidelberg die Marsilius-Medaille für die Förderung des Gesprächs zwischen den Wissenschaftskulturen verliehen.

Er ist Träger von vier Ehrendoktorwürden und Mitglied zahlreicher Akademien in Russland, China, Spanien, Großbritannien, Rumänien, den USA und Deutschland, so u. a. der British Academy, der American Philosophical Society, der American Academy of Arts and Sciences, der Russischen Akademie der Wissenschaften, der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Daneben ist er u. a. Executive President von Europa Nostra, dem größten europäischen Kultuerbe-Netzwerk, Vorstandssprecher der Deutschen Digitalen Bibliothek, Sprecher des Deutsch-Russischen Museumsdialogs und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kultur beim Petersburger Dialog.

Sein wissenschaftliches Hauptinteresse gilt seit jeher dem Kulturwandel in Kontaktzonen quer durch die Epochen. Diesen Fragen ging er in ganz unterschiedlichen Kulturräumen Europas und Asiens nach, wobei die von ihm durch Forschungsprojekte untersuchten Fragstellungen von der Sesshaftwerdung des Menschen im Neolithikum über die Bedeutung der Metallversorgung in der Bronzezeit bis zu den frühgeschichtlichen Kulturen der Iberer, Kelten und Skythen in der Eisenzeit reichen und damit nahezu die gesamte Vorgeschichte umspannen. Von besonderer Bedeutung waren seine spektakulären Entdeckungen in dem goldreichen skythischen Königsgrab von Aržan in Tuva sowie die Freilegung einer skythenzeitlichen Eismumie in der Permafrostzone des Altaj-Hochgebirges.

Bis heute beschäftigen ihn Fragen der Entstehung reiternomadischer Lebens- und Kulturverhältnisse, der Herausbildung von Eliten in vor- und frühgeschichtlichen Gesellschaften sowie der Populationsgeschichte unter Einbezug paläogenetischer Daten. Zu diesen und andere Themen hat Parzinger über 20 Monographien und mehr als 250 Aufsätze veröffentlicht; seit 2008 publiziert er zudem auch vermehrt zu kultur- und wissenschaftspolitischen Fragestellungen.

Aufnahme in den Orden 2011
Kanzler des Ordens seit 2021
Bildergalerie
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Hermann  Parzinger in Bildern der Tagungen des Ordens

Empfang des Staatsministers Bernd Neumann 2011
Hermann Parzinger, neu gewähltes Ordensmitglied, im Gespräch mit Ehepaar Renate und Horst Albach

Die Öffentliche Sitzung im Konzerthaus Berlin am 4. Juni 2012
Hermann Parzinger bedankt sich

Interne Kapitelsitzung in Berlin am 3. Juni 2012
das neue Ordensmitglied Hermann Parzinger im Gespräch mit Hubertus von Pilgrim

Interne Kapitelsitzung in Berlin am 3. Juni 2012
Hermann Parzinger und Fritz Stern bei der Begutachtung des 39. Jahrbuches 2010 / 2011

Besuch im Pergamonmuseum am 4. Juni 2012
Die Ordensmitglieder lauschen dem Vortrag von Hermann Parzinger

Öffentliche Sitzung im Konzerthaus in Berlin am 9.6.2013
Staatsminister Bernd Neumann im Gespräch mit Hermann Parzinger und Wolfgang Rihm

Vorträge im Tagungshotel 2016
Herrmann Parzinger erläutert den Masterplan für das UNESCO-Weltkulturerbe Museumsinsel

Die Jahrestagung des Ordens 2012 in Bildern von Barbara Klemm
Die neuen Mitglieder Hermann Parzinger, Peter Stein, Eric Wieschaus und András Schiff v. l. n. r.

Jahrestagung des Ordens Pour le mérite in Berlin 2012
Der Bundespräsident im Gespräch mit Denise Kandel und Hermann Parzinger

Herbsttagung in Potsdam 2011
Hermann Parzinger und Christian Tomuschat an der Heilandskirche in Sacrow

Öffentliche Sitzung im Konzerthaus Berlin 2018
Hermann Parzinger hält die Laudatio für Jürgen Osterhammel

Besuch der Ausstellung »Unvergleichlich« mit afrikanischen und mittelalterlichen Skulpturen im Bode Museum 2018
unter Führung von Horst Bredekamp, Hermann Parzinger und Julien Chapuis, dem Direktor der Skulpturensammlung

Frühjahrstagung in Berlin 2019
Julien Chapuis, Monika Grütters und Hermann Parzinger vor dem Bode-Museum

Die Frühjahrstagung in Berlin 2021
die 2021 neu gewählten Kanzler des Ordens Hermann Parzinger und Reinhard Genzel

Die Frühjahrstagung in Berlin 2022
die drei neuen Ordensmitglieder mit dem Ordenskanzler und dem Bundespräsidenten, v. l. n. r. Hermann Parzinger, Peter Schäfer, Herta Müller, Frank-Walter Steinmeier und Christopher Clark

Öffentliche Sitzung des Ordens im Konzerthaus Berlin am 11. Juni 2023
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Ordenskanzler Hermann Parzinger und die Mitglieder, die das Große Ordenszeichen überreicht bekommen haben:  Michael Tomasello, Peter Gülke, Sir David Chipperfield, Stefan Hell und Heinz Holliger 

2011
2012
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2014
2016
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2018
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2022
2023
Laudatio
Reden
2014Herrschaftsrepräsentation und Totenritual in der eurasischen Steppe –Neue Forschungen in skythenzeitlichen Großkurganen
2016Der Masterplan Museumsinsel
2017Das Humboldt Forum im neuen Berliner Schloß: eine Kontextualisierung
2022Der Ukraine-Krieg und die Frage gezielter Kulturzerstörungen