Svante Pääbo
Genetiker
Svante Pääbo
Genetiker
Svante Pääbo ist seit 1997 Direktor der Abteilung Evolutionäre Genetik des Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Er ist einer der Begründer der Molekulararchäologie bzw. Paläogenetik; einer Disziplin, die sich auf Methoden der Genetik stützt, um frühe menschliche und andere Populationen zu untersuchen und festzustellen, von welchen Lebewesen heutige Organismen abstammen.
Als Sohn der Chemikerin Karin Pääbo und des Nobelpreisträgers Sune Bergström wuchs Pääbo in Stockholm auf. Er begann 1975 an der Universität Uppsala Ägyptologie, Russisch und Wissenschaftsgeschichte zu studieren, und wurde im Jahr 1986 über ein zellbiologisches Thema promoviert. Er setzte seine Forschungen am Institut für Molekularbiologie II der Universität Zürich, am Imperial Cancer Research Fund in London und mit einem dreijährigen Forschungsstipendium an der Abteilung Biochemie der University of California, Berkeley fort. Über Nacht weltberühmt wurde er, als es ihm 1985 erstmals gelang, aus 23 mumifizierten Leichen kurze Abschnitte des Erbmaterials DNA zu isolieren und zu untersuchen. Er wurde 1990 als Professor für Allgemeine Biologie und Zoologie an die Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen. 1997 wurde er als Gründungsmitglied des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig berufen und übernahm die Leitung der Abteilung Evolutionäre Genetik.
Seine Forschungen, die wesentliche Beiträge zur Abstammung des Menschen geliefert haben, wurden mit zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen gewürdigt: u. a. erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1992). Es folgten u.a. die Max-Delbrück-Medaille (1998), Carus-Medaille und -preis (1999), der Rudbeck-Preis (2000), der Leipziger Wissenschaftspreis (2003), der Ernst-Schering-Preis (2003), der Louis-Jeantet-Preis für Medizin und die Virchow-Medaille (2005), der Kistler-Preis (2009), die Theodor-Bücher-Medaille (2010) und der Nobelpreis (2022).
Svante Pääbo ist u.a.- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der Nationalen Deutschen Akademie der Natuforscher Leopoldina, der Finnish Society of Sciences and Letters, und der National Academy of Sciences in Washington, DC.