Daniel Barenboim
Dirigent und Konzertpianist
Daniel Barenboim
Dirigent und Konzertpianist
Daniel Barenboim wurde 1942 in Buenos Aires geboren und gab dort siebenjährig sein erstes öffentliches Konzert. 1952 zog er mit seinen Eltern nach Israel. Bereits als Zehnjähriger gab Daniel Barenboim sein internationales Debüt am Klavier. Im Sommer 1954 spielte er Wilhelm Furtwängler vor. Furtwängler schrieb daraufhin: „Der elfjährige Daniel Barenboim ist ein Phänomen.“ In den 50/60er Jahren spielte der junge Pianist unter Dirigenten wie Stokowski, Klemperer oder Barbirolli und unternahm Tourneen in die ganze Welt.
Seit seinem Londoner Debüt als Dirigent 1967 ist Daniel Barenboim bei allen Orchestern der Welt gefragt. Von 1975 bis 1989 stand er dem Orchestre de Paris als Chefdirigent vor, von 1981 bis 1999 war er regelmäßig zu Gast in Bayreuth. Von 1991 bis 2006 war Barenboim Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra, dessen Musiker ihn zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit wählten. 1992 wurde er Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin, wo er im Herbst 2000 zum Chefdirigenten auf Lebenszeit gewählt wurde.
Gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete der Dirigent 1999 das West-Eastern Divan Orchestra, das junge Musiker aus Israel, Palästina und den arabischen Ländern jeden Sommer zum gemeinsamen Musizieren zusammenführt. Das Orchester möchte den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen des Nahen Ostens durch die Erfahrungen gemeinsamen Musizierens ermöglichen. Dafür erhielten Barenboim und Said 2002 die Auszeichnung „Príncipe de Asturias“ in der Sparte Völkerverständigung.
Seit 2015 studieren talentierte junge Musiker aus dem Nahen Osten an der Barenboim-Said Akademie in Berlin, einer weiteren Initiative Daniel Barenboims. Im Herbst 2016 begann an dieser Hochschule für Musik und Geisteswissenschaften ein vierjähriger Bachelor-Studiengang für bis zu 90 Studierende im renovierten und umgebauten ehemaligen Magazingebäude der Staatsoper. Dort ist auch der von Frank Gehry entworfene Pierre Boulez Saal beheimatet, der seit März 2017 das musikalische Leben Berlins bereichert mit Daniel Barenboim als Dirigent, Klaviersolist, Kammermusiker und Liedbegleiter.
Daniel Barenboim ist Träger zahlreicher hoher Preise und Auszeichnungen: Im Februar 2011 wurde er vom französischen Staatspräsidenten mit dem Titel eines »Grand officier dans l’ordre national de la Légion d’honneur« geehrt. Im selben Jahr wurde er von Queen Elizabeth II. zum »Knight Commander of the Most Excellent Order of the British Empire« (KBE) ernannt. Das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland) wurde ihm im Februar 2013 verliehen.
Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 ging Daniel Barenboim als »Maestro Scaligero« eine enge Zusammenarbeit mit dem Teatro alla Scala in Mailand ein. Er dirigierte dort regelmäßig Opern und Konzerte und wirkte in Kammerkonzerten mit. Von Herbst 2011 bis Ende 2014 war er Musikdirektor dieses renommierten Hauses.
Daniel Barenboim hat mehrere Bücher veröffentlicht: die Autobiographie Die Musik – Mein Leben und Parallelen und Paradoxien, das er gemeinsam mit Edward Said verfasste. Im Herbst 2007 kam sein Buch La musica sveglia il tempo in Italien heraus, das auf Deutsch unter dem Titel Klang ist Leben – Die Macht der Musik erhältlich ist.
Zusammen mit Patrice Chéreau publizierte er im Dezember 2008 Dialoghi su musica e teatro. Tristano e Isotta. 2012 erschien in Italien sein Buch La musica è un tutto: Etica ed estetica, das im Februar 2014 in deutscher Übersetzung als Musik ist alles und alles ist Musik. Erinnerungen und Einsichten veröffentlicht wurde.