Obwohl das nationalsozialistische Regime von einer formellen Auflösung der Friedensklasse des Ordens Pour le mérite 1939 Abstand genommen hatte, verbot es auch in den Jahren des Zweiten Weltkriegs Neuwahlen von Ordensmitgliedern.
Dies änderte sich auch in der Besatzungszeit 1945–1949 nicht, da ein staatlicher Protektor fehlte. Erst nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland konnten die Ideen zur Wiederbelebung des Ordens aufgegriffen werden und dank der Initiative des Bundespräsidenten Theodor Heuss zwischen 1950 und 1952 umgesetzt werden.
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Die letzten drei 1950 lebenden Ordensmitglieder
Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 entwickelten sich aus den eher allgemeinen Überlegungen zur Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite konkrete Initiativen.Zu diesem Zeitpunkt waren von den ehemals dreißig deutschen Mitgliedern nur noch drei am Leben: der Dirigent Wilhelm Furtwängler (1886–1954, Aufnahme in den Orden 1929), der General a. D. und Militärhistoriker Hermann von Kuhl (1856–1958, Aufnahme 1924) und der Orientalist Enno Littmann (1875–1958, Aufnahme 1931).
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Brief von Hans Erman an Friedrich Meinecke zur Situation des Ordens vom 17. Dezember 1950
Der Schriftsteller Hans Erman (1900–1984), der sich für die Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste einsetzte, unterbreitet in einem Brief an den Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) Vorschläge zur Wiederbelebung des Ordens.Dabei kommt es ihm vor allem darauf an, nicht nur die freigewordenen deutschen Stellen wiederzubesetzen, sondern auch die gleiche Anzahl an ausländischen Ordensrittern zu berufen, wie es vor 1918 der Fall gewesen war. Darüber hinaus nennt er Namen von Persönlichkeiten, die für eine Wahl als Ordensritter in Frage kämen. Schließlich spricht er sich aufgrund der Preußischen Tradition für Berlin als Sitz des Ordens aus.
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Brief von Hans Erman an Friedrich Meinecke zur Situation des Ordens vom 17. Dezember 1950
Der Schriftsteller Hans Erman (1900–1984), der sich für die Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste einsetzte, unterbreitet in einem Brief an den Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) Vorschläge zur Wiederbelebung des Ordens.Dabei kommt es ihm vor allem darauf an, nicht nur die freigewordenen deutschen Stellen wiederzubesetzen, sondern auch die gleiche Anzahl an ausländischen Ordensrittern zu berufen, wie es vor 1918 der Fall gewesen war. Darüber hinaus nennt er Namen von Persönlichkeiten, die für eine Wahl als Ordensritter in Frage kämen. Schließlich spricht er sich aufgrund der Preußischen Tradition für Berlin als Sitz des Ordens aus.
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Brief von Hans Erman an Friedrich Meinecke zur Situation des Ordens vom 17. Dezember 1950
Der Schriftsteller Hans Erman (1900–1984), der sich für die Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste einsetzte, unterbreitet in einem Brief an den Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) Vorschläge zur Wiederbelebung des Ordens.Dabei kommt es ihm vor allem darauf an, nicht nur die freigewordenen deutschen Stellen wiederzubesetzen, sondern auch die gleiche Anzahl an ausländischen Ordensrittern zu berufen, wie es vor 1918 der Fall gewesen war. Darüber hinaus nennt er Namen von Persönlichkeiten, die für eine Wahl als Ordensritter in Frage kämen. Schließlich spricht er sich aufgrund der Preußischen Tradition für Berlin als Sitz des Ordens aus.
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Brief von Hans Erman an Friedrich Meinecke zur Situation des Ordens vom 17. Dezember 1950
Der Schriftsteller Hans Erman (1900–1984), der sich für die Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste einsetzte, unterbreitet in einem Brief an den Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) Vorschläge zur Wiederbelebung des Ordens.Dabei kommt es ihm vor allem darauf an, nicht nur die freigewordenen deutschen Stellen wiederzubesetzen, sondern auch die gleiche Anzahl an ausländischen Ordensrittern zu berufen, wie es vor 1918 der Fall gewesen war. Darüber hinaus nennt er Namen von Persönlichkeiten, die für eine Wahl als Ordensritter in Frage kämen. Schließlich spricht er sich aufgrund der Preußischen Tradition für Berlin als Sitz des Ordens aus.
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Brief von Hans Erman an Friedrich Meinecke zur Situation des Ordens vom 17. Dezember 1950
Der Schriftsteller Hans Erman (1900–1984), der sich für die Wiederbelebung des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste einsetzte, unterbreitet in einem Brief an den Historiker Friedrich Meinecke (1862–1954) Vorschläge zur Wiederbelebung des Ordens.Dabei kommt es ihm vor allem darauf an, nicht nur die freigewordenen deutschen Stellen wiederzubesetzen, sondern auch die gleiche Anzahl an ausländischen Ordensrittern zu berufen, wie es vor 1918 der Fall gewesen war. Darüber hinaus nennt er Namen von Persönlichkeiten, die für eine Wahl als Ordensritter in Frage kämen. Schließlich spricht er sich aufgrund der Preußischen Tradition für Berlin als Sitz des Ordens aus.
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Brief des Bundespräsidenten Theodor Heuss an den Ordensritter Enno Littmann vom 9. Januar 1951
Bundespräsident Theodor Heuss (1884–1963) dankt dem Orientalisten Enno Littmann (1875–1958) für dessen am 29. Dezember 1950 geäußerte Bitte, den Orden wieder aufleben zu lassen. Littmann gehörte zu den drei damals noch lebenden Ordensrittern.In seinem Schreiben betont der Bundespräsident den gesamtdeutschen und internationalen Charakter dieses einst Preußischen Ordens und leitet daraus den Anspruch der Bundesrepublik Deutschland ab, die Rolle des Protektors zu übernehmen und den Orden zu erneuern.
Schließlich bittet der Bundespräsident Littmann, Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland für eine Wahl als Ordensritter vorzuschlagen. Damit fiel Littmann de facto die Rolle eines Ordenskanzlers zu. In diesem Amt wurde er erst 1952 vom Bundespräsidenten bestätigt, nachdem der letzte Kanzler, Max Planck, 1947 verstorben war.
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Brief des Bundespräsidenten Theodor Heuss an den Ordensritter Enno Littmann vom 9. Januar 1951
Bundespräsident Theodor Heuss (1884–1963) dankt dem Orientalisten Enno Littmann (1875–1958) für dessen am 29. Dezember 1950 geäußerte Bitte, den Orden wieder aufleben zu lassen. Littmann gehörte zu den drei damals noch lebenden Ordensrittern.In seinem Schreiben betont der Bundespräsident den gesamtdeutschen und internationalen Charakter dieses einst Preußischen Ordens und leitet daraus den Anspruch der Bundesrepublik Deutschland ab, die Rolle des Protektors zu übernehmen und den Orden zu erneuern.
Schließlich bittet der Bundespräsident Littmann, Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland für eine Wahl als Ordensritter vorzuschlagen. Damit fiel Littmann de facto die Rolle eines Ordenskanzlers zu. In diesem Amt wurde er erst 1952 vom Bundespräsidenten bestätigt, nachdem der letzte Kanzler, Max Planck, 1947 verstorben war.
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Brief des Bundespräsidenten Theodor Heuss an den Ordensritter Enno Littmann vom 9. Januar 1951
Bundespräsident Theodor Heuss (1884–1963) dankt dem Orientalisten Enno Littmann (1875–1958) für dessen am 29. Dezember 1950 geäußerte Bitte, den Orden wieder aufleben zu lassen. Littmann gehörte zu den drei damals noch lebenden Ordensrittern.In seinem Schreiben betont der Bundespräsident den gesamtdeutschen und internationalen Charakter dieses einst Preußischen Ordens und leitet daraus den Anspruch der Bundesrepublik Deutschland ab, die Rolle des Protektors zu übernehmen und den Orden zu erneuern.
Schließlich bittet der Bundespräsident Littmann, Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland für eine Wahl als Ordensritter vorzuschlagen. Damit fiel Littmann de facto die Rolle eines Ordenskanzlers zu. In diesem Amt wurde er erst 1952 vom Bundespräsidenten bestätigt, nachdem der letzte Kanzler, Max Planck, 1947 verstorben war.
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Pressemeldung „15 neue Pour-le-mérite-Träger“ der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ vom 5. Juni 1952
Am 110. Gründungstag des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste, dem 31. Mai 1952, haben die drei noch lebenden Ordensritter im Einvernehmen mit dem Bundespräsidenten 15 weitere Mitglieder in den Orden gewählt.Anschließend sollten die dann 18 Ordensritter den Kreis der deutschen Mitglieder auf 30 erhöhen und über die Einbeziehung ausländischer Wissenschaftler und Künstler entscheiden. Unter den neu gewählten Ordensrittern befanden sich u.a. der Historiker Friedrich Meinecke, der Physiker Otto Hahn und der Komponist Paul Hindemith.
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Handschriftlicher Brief von Paul Hindemith mit Wahlannahme (Datum auch im Original nicht mehr leserlich; wohl im Sommer 1952)
Paul Hindemith (1895–1963) trat als Komponist, Konzertmeister, Solist, Organisator von Musikfestspielen, Musikerzieher und Hochschulprofessor vor allem an der Berliner Hochschule für Musik, an der Yale-University (USA) und an der Universität Zürich in Erscheinung.Für seine Wahl zum Mitglied des Ordens bedankte er sich beim Ordenskanzler Enno Littmann im Sommer 1952. Sein Hinweis, die „amerikanischen Behörden“ hätten ihm gestattet, den Orden anzunehmen, hängt mit seinem Konflikt mit dem NS-Regime und seiner Emigration 1938 – zunächst in die Schweiz, anschließend (ab 1940) in die USA – zusammen. Dort hatte er 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten. Da sich sein Lebensmittelpunkt bis 1953 in New Haven befand, konnte Hindemith der Einladung zur nächsten Ordenssitzung am 9. Oktober in Bonn nicht Folge leisten.
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Alle Ordensmitglieder 1952 (Wahl vom 9. Oktober 1952)
Auf der Sitzung des Ordens vom 9. Oktober 1952 in Bonn wurden weitere zwölf Wissenschaftler und Künstler in die Friedensklasse des Ordens Pour le mérite aufgenommen.Damit hatte der Orden seine satzungsgemäße Größe von 30 Mitgliedern erreicht und war wieder voll handlungsfähig.
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Handschriftlicher Brief von Ludwig Curtius an Enno Littmann zur Wahlannahme vom 20. Oktober 1952
Nach einem Studium der Philosophie, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre weckte der Archäologe Adolf Furtwängler das Interesse Ludwig Curtius‘ (1874–1954) an der Klassischen Archäologie. In den Jahren nach 1899 unterrichtete er dessen Sohn, den späteren Dirigenten Wilhelm Furtwängler, als Privatlehrer.Es folgten Grabungen in Griechenland und dem Osmanischen Reich. Ab 1908 war Curtius als Professor für Klassische Archäologie in Erlangen, Freiburg und Heidelberg tätig. Von 1928 bis zu seiner Abberufung durch das NS-Regime wirkte Curtius als Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Er erlangte mit Grundlagenwerken zur Kunstgeschichte des antiken Ägyptens, Griechenlands und Roms internationale Anerkennung.
In seinem Dank an den Ordenskanzler Enno Littmann spielt er auf dessen Übersetzung der Märchen von „Tausend und eine Nacht“ an, die maßgeblich zur Bekanntheit Littmanns im deutschen Sprachraum beigetragen hatte.